we must be the change we wish to see in the world - mahatma ghandi -

Donnerstag, 16. Dezember 2010

Final Destination


Nein, das ist nicht Cebu, sondern nur eine der vielen Perlen im weiten Ozean. Das, was ich vom Flugzeug aus kurz vor meiner Ankunft gesehen hab, hast Lust auf mehr gemacht. Allerdings waren schon die ersten Eindrücke sehr gegensätzlich. Einerseits die Schönheit der Inseln, die vielen Hotels und riesigen Shopping Mals, andererseits aber die Armut vieler Menschen.

Hmm. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll! :) Was hier passiert, ist Wahnsinn! So ein Blog ist zwar ein netter Versuch ein bisschen von meinen Erlebnissen einzufangen, aber doch eben begrenzt. Mir fällt es schwer, mich zu entscheiden, was ihr zuerst wissen solltet.

Damit ihr euch vorstellen könnt, wo ich letztendlich gelandet bin:

next to the front door of the mission house you can find this big sign
the street we live in: juana osmeña extension
important items in my room: fan, flag ...
and mosquito net
in midst of many one-storied houses (like ours) there are two skyscrapers that used to be the highest buildings in the city: winland towers
the 60-year-old palmtree standing opposite the mission house was planted by the japanese during the world war. it marked one of the plenty of gold treasures that they buried on the philippine islands.
Vom Haus selbst werde ich euch noch ein Foto nachliefern.

Aber jetzt lasst mich mal ein paar Ereignisse der letzten 2 Wochen anreißen:

Tag 1 - 29.11.
Endlich am Ziel. Ich frage mich, was die Winterjacke hier noch verloren hat. Ein leicht verspäteter Kleinbus voll gutgelaunter Leute - unter anderem mit meinen Gasteltern Jhun und Beverley und meinem "Bruder" Jhunali - holt mich vom Flughafen ab. Im Missionshaus angekommen finde ich recht "interessante" Sanitäranlagen vor, aber darauf hatte ich mich ja eingestellt. Abgesehen davon ist das Haus wirklich ganz schön - ich bin froh hier zu sein.

Tag 2 - 30.11.
Shoppen mit Petra und Bernd, einem deutschen Ehepaar, das hier für 3 Wochen die Missionsarbeit unterstützt. Wir kaufen verschiedene Werkzeuge, um einfache Arbeiten am Haus durchführen zu können. Mein erster Job: Übersetzen. Die beiden schlagen sich wacker mit ihrem Englisch und werden immer besser :)

Tag 3 - 01.12.
Ich öffne mein erstes Adventskalendertürchen (mit Fruchtgummi (Schokolade wäre unpraktisch), aus Deutschland mitgebracht) und habe mein erstes intensives Kakerlakenerlebnis. (Details auf Anfrage)
Emotionales Erlebnis: Erstes "Feeding" für Kinder, die auf der Müllhalde leben. Der Wunsch mit den Kids zu kommunizieren bekräftigt meinen Beschluss, Cebuano (die wichtigste Sprache der Einheimischen) zu lernen.

feeding program next to the garbage hills (watch the next blog!)
Tag 4 - Donnerstag, 02.12.
40-Meter-Taxischlange und Platzregen. Taxis sind hier so billig, dass sie für mich eine gute Möglichkeit darstellen, um in die Innenstadt zu fahren.

Tag 5 - Freitag, 03.12.
Bible Study in unserem Haus im Rahmen eines Programms für Frauen, die ein Kleinst-Unternehmen starten wollen.
Leider muss Bernd aus gesundheitlichen Gründen zwei Wochen früher als geplant abreisen. Als wir ihn am Flughafen absetzen wird mir bewusst, wie froh ich bin, hier bleiben zu können!
Shopping in einer der Super Malls, die mir hier noch größer vorkommen als in Colorado.

Tag 6 - Samstag, 04.12.
Nächstes Feeding. Was für Kids!! (werde im nächsten Blog mehr davon erzählen!)

Tag 7 - Sonntag, 05.12.
Erster Gottesdienst den ich hier miterlebe. Ich habe gleich mal das Privileg, den Lobpreis zusammen mit der (Jugend)Band zu leiten. Alle paar Minuten wartet eine Überraschung auf mich. Ein plötzliches Lied, das die Band anstimmt und alle kennen außer ich, Tambourine Dancers, die auf einmal während des Lobpreises auftauchen und andere Spontanitäten.

Erstes Treffen mit der Jugend der Gemeinde.
having dinner at "larshan", a big hall with lots of barbecues
christmas tree at fuente osmeña. about 30°C.
Tag 8 - Montag, 06.12.
Sehr entspannt - Montag ist Ruhetag für die Pastoren, die ja sonntags arbeiten.  Abends dann Stromausfall. Dann müssen eben Kerze und Taschenlampe hinhalten…
candle light dinner caused by power blackout
Tag 9 - Dienstag, 07.12.
Wieder Stromausfall am frühen Abend. So funktioniert auch das erst seit heute wieder angeschlossene Internet nicht. Angeblich ist das hier zwar nicht üblich, dass der Strom so oft wegbleibt, meine Mitbewohner scheinen allerdings ziemlich routiniert und entspannt an die Sache ranzugehen.

Tag 10 - Mittwoch, 08.12.
Feeding Nr. 3 mit heute besonders aufgedrehten Kids

Tag 11 - Donnerstag, 09.12.
Ankunft von Pastor Jerry aus den USA, der unsere Konversationen beim Essen nochmals enorm bereichert. Unter anderem erzählt er viel von seinen Missionsabenteuern überall auf der Welt, besonders in Venezuela. Während der nächsten Tage wird er mir zu einem echten Freund.
pastor jerry from alabama together with the saysons (my host family) and pastor ray (on the right). i'm not in the picture because i took it.
Tag 12 - Freitag, 10.12.
Ein sehr ruhiger, "langsamer" Tag. Das Auto funktioniert nicht richtig, also unternehmen wir nichts Großes. Mein erster kurzer Roller-Trip zusammen mit Jhunali. Wenn ich mich traue, will ich mich während meiner Zeit hier wenigstens ein einziges Mal selbst als Fahrer eines Motorrollers oder Autos in das Verkehrschaos stürzen, aber im Moment bin ich noch nicht so weit.^^

Tag 13 - Samstag, 11.12.
Und wieder ein Feeding - diesmal will ich euch die wunderbaren Fotos nochmals vorenthalten :P Seid gespannt drauf! Habs außerdem genossen, auf dem Hinweg barfuß durch ein abgeerntetes Reisfeld zu laufen. So was gibt's in Deutschland nicht...

Tag 14 - Sonntag, 12.12.
Gottesdienst im Hotel zusammen mit einer befreundeten Gemeinde. Pastor Jerry predigt, ich spiele die vielen neuen Lieder im Worshipteam mit. Wir überziehen stundenlang, weil wir ne mega Zeit haben.

band = friends
band + jerry
Tag 15 - Montag, 13.12.
Aufbruch zu meiner ersten kurzen Inlandsreise mit Jerry und anderen. Unser Boot nach Leyte verpassen wir knapp, also fahren wir erst nachts los und kommen um 3 uhr morgens in Bato an. Bilder / Mini-Video:

riding a tricycle
i like palmtrees
on the way to the harbor
VIDEO: tricycle ride to the harbor, palmtrees in the morning sun

at the harbor at 7am
view on the coast from a restaurant
boys having fun with the camera
Tag 16 - Dienstag, 14.12.
Der Grund der Reise: Jerry schult Pastoren von örtlichen Gemeinden, abends predigt er in einem Gottesdienst. Ich werde hier und da mal eingespannt. Eine richtig starke Zeit.

Tag 17 - Mittwoch, 15.12.
Vormittags ist Rückreise nach Cebu angesagt. Mittlerweile habe ich eine Erkältung -> das ist die Art von Krankheit, mit der ich am wenigsten gerechnet hatte.

Tag 18 - Donnerstag, 16.12.
Christmas Party mit den Kids. Danach Stromausfall - und ich steh unter der Dusche. Gut dass ich mich mittlerweile im Bad ganz gut auskenn ;)

Jetzt ist es spät und ich bin froh, dass der Blog endlich online geht, damit ihr ansatzweise daran teilhaben könnt, was hier läuft! :)
Stay tuned -> Josu

Mittwoch, 8. Dezember 2010

突拍子もない

Endlich wieder Internet auf meinem Laptop, das heißt Zeit für ein schon lange überfälliges Update. Inzwischen bin ich seit 8 Tagen in Cebu, trotzdem will ich in diesem Blog in erster Linie von meinem Zwischenstopp in Tokyo berichten. (24. bis 28. November - den 23. hab ich praktisch komplett übersprungen, weil ich die Date Line überflogen habe…)

Tokyo in 4 1/2 Tagen, das ist wie Stuttgart in einer Stunde: man bekommt nicht mehr als einen Eindruck von der Stadt. Ich habe mich bemüht, die Zeit nicht nur zum Schlafen zu verwenden (obwohl ich das durchaus nötig gehabt hätte), sondern möglichst viel mitzunehmen.

Warum ich überhaupt dorthin gereist bin? Es lag ja praktisch auf dem Weg ;) Mein Zuhause war eine sehr kleine Wohnung im Stadtteil Ebisu, in der mein indonesischer Gastgeber Michael wohnt. Er überließ mir sein Bett und begnügte sich mit dem (sehr kleinen!) Sofa.

Auch wenn es nur ein Kurztrip war, gab es doch einige Herausforderungen für mich. Ein Beispiel:
Als ich nach meiner Landung im Zug saß und Michael meine Ankunftszeit mitteilen wollte - stellte ich fest, dass mein Handy dort absolut nicht funktioniert. Ich musste also zuerst jemanden finden, der englisch spricht (was nicht unbedingt einfach ist), um dann am Ende von einem fremden Handy aus Michael anzurufen, damit er mich abholen konnte. Das Ganze hab ich dann in Shibuya, der Haltestelle wo wir uns treffen wollten, nochmal wiederholt, weil wir uns blöderweise vorher nicht auf einen der vielen Ausgänge geeinigt hatten. Zum Glück hab ich die Japaner in solchen Situationen als sehr freundliche und hilfsbereite Menschen kennengelernt. (zumindest die, die mein Englisch verstanden haben)

Hier einige visuelle Eindrücke:

i think a short video is the best way to get an impression of the city

christmas in tokyo
metro station
night scenery
neon lights everywhere
playing games, enjoying like kids ;)
parts of the skyline
i: what is that?
michael: i don't know, just try it, it's good!
a panorama picture of the buddhist temple in asakusa
me and my host michael in front of the temple
thanksgiving dinner again - this time in tokyo!
chopstick practice with jelly beans i brang from colorado…
… being successful in the end. (well, more or less)



apple shop tokyo in ginza (i just said hello)
harajuku - where the crazy people are
tokyo in the twilight
special offers at mcdonalds - of course i had to try the german sausage burger. to be honest: it wasn't that good. and it didn't really taste german.
i like the lights…
looks a bit like Europapark in Germany
impressive buildings



traffic at night
disneysea
incredible how much the japanese are into it! :)



friends
nice rollercoaster with a 360° loop. i made a video during the ride, but you don't see very much in it because it was getting dark already :(
jesus lifehouse church. awesome!
trying some sushi at the airport
tired but glad: finally i have my boarding passes to cebu!
Fazit: Tokyo war schon ein abgefahrenes Erlebnis, ist ne Wiederholung wert. Ganz besonders wegen den neuen Freunden, die ich dort kennengelernt hab. Was für Menschen!

Ich werde euch baldmöglichst von meinen ersten Tagen auf Cebu berichten, versprochen! Aber jetzt geht erstmal dieser Post nach vielen Tagen des Wartens eurerseits und fast unzähligen Stunden des Bilder- und Video-Hochladens meinerseits online. Und darüber bin ich sehr glücklich! :)

God bless you!

Dienstag, 23. November 2010

The End of the Beginning

Freunde,

bevor morgen früh um 6:04 mein Flieger nach L.A. abhebt, möchte ich gern noch einige der vielen Erlebnisse der letzten Woche erwähnen, weil mich in den nächsten Tagen schon wieder die nächste Flut von Sinneseindrücken erwartet. Dabei lasse ich diesmal vor allem Bilder sprechen, weil ich die kostbare Zeit des letzten Abends in Colorado Springs eigentlich nutzen sollte, um zu packen ;)

Aber ein besonderes Erlebnis will ich euch doch nicht vorenthalten:
Letzten Mittwoch fand in Monument ein Spaghetti Dinner einer Jugendgruppe statt, bei dem die Jugendlichen die Gäste (vor allem Eltern und Familien) bedienten, um Spenden zu sammeln. Wir wurden in 2er-Teams eingeteilt, die jeweils für einen der 8 großen Tische zuständig waren. Mein "Teamkollege" war der elfjährige AJ, und wäre das nicht so gewesen, dann hätte ich wohl nie erfahren, dass er vor einem Jahr und drei Monaten von seiner Familie aus einem Waisenhaus in CEBU CITY adoptiert wurde…

AJ from Cebu City, Philippines

Ich muss zugeben, dass es mich ziemlich umgehauen hat, dass Gott mich - 11 Tage bevor ich mein Gemeinde-Praktikum auf den Philippinen beginne - auf einem komplett  anderen Kontinent mit einem Kind zusammenführt, das aus genau der Stadt kommt, in die ich gehen werde. Wir beide waren begeistert :)

Insgesamt war die Woche ziemlich emotional, hab mega viele Stories von Menschen gehört, die Gott komplett verändert hat. Hammer!

Hier ein Bilderbuch mit einigen Ereignissen der vergangenen Woche:

Garden of the Gods (national park)
Garden of the Gods
Garden of the Gods


Tucker, a friend from School of Worship, playing at Jives (a coffee shop)
meeting Ronja from my school in Germany

amazing sunsets

at the bowling alley

just being crazy with my "little brother"

"the Incline", a steep path up to Pikes Peak

Airforce Falcons vs. Tennessee Tigers
cheerleaders

Sunday morning at New Life Church

... 
Christmas at the mall

having fun in the snow

Pre-Thanksgiving party

me and my host family - thanks for all you've done for me!

Für alle Interessierten ein kurzes statistisches Update:
Insgesamt hat dieser Blog schon weit über 1100 Klicks aus 10 verschiedenen Nationen. Danke für euer Interesse!

where do blog visitors come from?
Nun liegt eine sehr kurze Nacht vor mir, die ich im Flugzeug fortsetzen werde. 2:40h bis Los Angeles, 5:30h Aufenthalt und weitere 11:40h Flugzeit bis nach Tokyo liegen nur noch wenige Stunden von mir entfernt.

Der Abschied von Colorado und all den tollen Menschen hier fällt mir nicht leicht, aber es tut gut zu wissen, dass der größte Teil des Abenteuers noch vor mir liegt. Ich bin leicht nervös und sehr gespannt! ;) Ich versuche euch so gut wie möglich auf dem Laufenden zu halten.

Voller Vorfreude…

Josu